„Wenn es mir schlecht geht, gehe ich nicht in die Apotheke, sondern zu meinem Buchhändler“

... schreibt der französische Starautor Philippe Dijan.

In diesem Sinne wün­schen wir Ihnen gute Bes­serung mit den Lese­tipps von Wies­badener*­innen!  Sie stel­len Bücher vor, mit denen sie durch Zeiten und Welten reisen, Neu­land entdecken, Stress und Sor­gen hinter sich las­sen und neue Kraft schöpfen.

Torsten Anstädt

ist Geschäftsführer und Mitbegründer der humaQ gGmbH mit Sitz in Wiesbaden. Schwerpunkte sind die Entwicklung pflegerisch-medizinischer Quartiere in Deutschland. Er ist auch Partner der Team ZukunftsQuartiere GmbH, Vorstandsmitglied von Care for Innovation e. V., Mitgründer der Bundesarbeitsgemeinschaft Quartier und Mitglied im Beirat der VDE für Digitalisierung im Gesundheitswesen. Weitere Informationen zur humaQ gGmbH.  



Torsten Anstädt, Ceo humaq g GmbH

©humaq g GmbH; Cover: © Droemer Knaur

Buchtipp im mymedAQ Magazin
Cover

Junge, Junge, Respekt!


„Der Titel fasst den Inhalt in einem Satz zusammen: „Der Einundzwanzigjährige, der freiwillig in ein Pflegeheim zog und von seinen Mitbewohnern mit Demenz lernte, was Menschlichkeit bedeutet“. Der 1999 geborene Niederländer Teun Toebes ist ausgebildeter Altenpfleger, spezialisiert auf Menschen mit Demenz. Mit faktenreichen Beschreibungen und persönlichen Szenen veranschaulicht er seine Berufserfahrungen und seine Vision von einem besseren Leben im Alter.

Ich lese größtenteils Fachliteratur und die stellenweise längeren Dialoge zwischen Teun und den Bewohnerinnen und Bewohnern mit Demenz haben sich für mich etwas in die Länge gezogen. Aber mein Durchhalten hat sich mehr als gelohnt. Die Gespräche haben in mir gearbeitet und wirken bis heute nach. Ich habe realisiert, dass Teun Toebes Betroffenen und Angehörigen eine Stimme gegeben hat. So persönlich und eindringlich habe ich von ihren Ängsten, Sorgen und Hoffnungen bisher nirgendwo gelesen.

Zum Nach- und Neudenken regen auch die Tipps an, die er Einrichtungsleitungen und Trägern gibt, wie sie ohne großen Aufwand das Leben der Bewohnerinnen und Bewohner und der Pflegekräfte verbessern können. Das gelingt ihm, ohne den Finger zu heben.

Seine Antwort auf die Frage, warum er als junger Mensch im Pflegeheim lebt, ist naheliegend: Etwa jeder Fünfte hierzulande wird an Demenz erkranken und den Lebensabend mit großer Wahrscheinlichkeit nicht im Kreis der Familie verbringen können. Teun Toebes engagiert sich für bessere Bedingungen in Heimen auch, weil er in die eigene Zukunft blickt: Die Wahrscheinlichkeit ist recht groß ist, dass er selbst betroffen sein könnte. 

Buch und Autor haben mich so beeindruckt, dass ich gemeinsam mit der Alzheimer Gesellschaft für ihn eine Lesung in Berlin organisiere. Und, mit Glück, kommt Teun Toebes im September zum Welt Alzheimer Tag nach Wiesbaden und stellt seinen aktuellen Dokumentarfilm zum Thema Demenz vor.“



© Droemer Knaur, 2023; 20,00 Euro, e-Book 17,99 Euro

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