Magazin der Gesundheitsthemen für Wiesbaden und Umgebung
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EDITORIAL
Milena Löbcke ist Dezernentin für Integration, Recht, Gesundheit und Tierschutz und im Aufsichtsrat der EGW Gesellschaft für ein gesundes Wiesbaden mbH.
Foto: © Dezernat für Integration und Recht, Gesundheit und Tierschutz
in Zeiten des Klimawandels nehmen Starkwetterereignisse immer weiter zu. Die großen Verwüstungen durch Unwetter in Slowenien und Österreich, während in Portugal und Spanien die Wälder brennen, sind nur ein Beleg für das Anwachsen der Extreme. Auch in Hessen und Wiesbaden müssen wir uns gut wappnen, um uns individuell und unser Gemeinwesen zukünftig besser zu schützen.
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Trotz des insgesamt eher verregneten Julis und frühen Augusts wissen wir schon jetzt, welche Schäden auch die große Hitze mit sich bringt. Land- und Forstwirtschaft beklagen seit Jahren ausgedörrte Böden. Das Robert-Koch-Institut geht für das Jahr 2022 von rund 4.500 hitzebedingten Todesfällen in Deutschland aus.
Als für den Gesundheitsschutz zuständige Stadträtin will ich in den kommenden Jahren meinen Beitrag leisten, um unsere Stadt an die Herausforderungen des Klimawandels anzupassen. Denn während wir alles unternehmen müssen, um das Fortschreiten des Klimawandels zu verhindern, gilt es zugleich, die bereits eingetretenen Folgen in den Blick zu nehmen.
Dabei müssen wir beachten, dass Menschen ganz unterschiedlich von Hitze betroffen sind. Wer im ungedämmten 60er Jahre-Bau ohne Außen-Jalousie wohnt, leidet mehr als die Einfamilienhausbesitzenden mit Passivhausstandard und Swimmingpool. Menschen mit Außenberufen, Wohnungslose, Ältere und chronisch Kranke, Schwangere und Kinder sind von Sonne und Hitze mehr betroffen. Das alles gilt es, im Blick zu behalten.
Wie wollen wir nun Wiesbaden in den kommenden Jahren an die Klimafolgen anpassen? Ein erster Schritt im Bereich des Hitzeschutzes muss der Ausbau von kostenfreien Trinkbrunnen im Stadtgebiet sein. Hier wurden Planungen lange verschleppt, hier müssen wir endlich in die Umsetzung kommen. Wir müssen mehr Grün in der Innenstadt schaffen, natürliche Luftschneisen offen- und von Bebauung freihalten. Diese und weitere Maßnahmen wollen wir in einem Hitzeaktionsplan für Wiesbaden bündeln, der aktuell in unserer Stadtverwaltung erarbeitet wird.
Aber auch jede und jeder von uns kann und muss auf sich selbst und unsere Mitmenschen achten: Trinken Sie ausreichend, meiden Sie die Sonne und schützen Sie sich mit passender Bekleidung und Sonnenschutz. Behalten Sie dies auch bei Ihnen nahestehenden Personen, insbesondere Älteren und Kindern im Blick. Und seien Sie bitte auch aufmerksam und hilfsbereit im Alltag: Reichen Sie wohnungslosen Menschen eine Flasche Wasser, die sie erübrigen können. Helfen Sie anderen Menschen mit Sonnencreme im Freibad aus. Es sind oft die kleinen Dinge, die unsere Gesellschaft zu einem besseren Ort für uns alle machen.
Mehr Verhaltenstipps und Abkühlungsmöglichkeiten hat das Wiesbadener Gesundheitsamt im Hitze-Knigge für Sie zusammengestellt.
Herzlichst,
Ihre
Milena Löbcke
Dezernentin für Integration, Recht, Gesundheit und Tierschutz
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